28 Januar 2018

Zimmer 13 im Jugend-TiK

Glücklicherweise erfuhr ich gestern Abend auf der Geburtstagsfeier einer Kollegin, dass es für die letzte Vorstellung des Jugend-TiK am heutigen Abend noch Karten gibt. Ich erfuhr es sogar aus erster Hand, nämlich von einer der Hauptdarstellerinnen, Jannice Tiec, die mir auch sofort ein paar Karten reservierte. Carmen aus meiner Schreibgruppe sagte spontan zu und wir beide haben es nicht bereut.
Das Jugendensemble des Andernacher Theater im Keller, kurz TiK genannt,  bescherte uns einen berührenden Theaterabend. Das Stück spielte im Zimmer 13 einer Klinik, welches das Hospizzimmer für Jugendliche darstellte.

Jannice Tiec, Lotta Retterath, Juliana Troteno, Melina Erikson
Mit der kreuzverdrehten Tammy, der verwöhnten Chris und der abgeklärten Zoe bewohnen im Lauf des Stücks ganz verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Krankheiten das Zweibettzimmer. Sie haben nur eins gemeinsam: Sie werden nicht mehr lange leben.

Schwester Susanne hat ihre Kämpfe mit den Mädels, ich als Zuschauer habe mich mit ihnen gefreut, als Tammy und Chris zusammen eine unerlaubte Tequila-Sause veranstalten, und habe gelitten, als Tammys Bett endgültig neu bezogen werden musste. Ich habe gelacht über viele lustige Bemerkungen in den Dialogen, mich gefreut, als Chris mit Zoe eine wichtige Unterstützung in der kritischen Phase bekam und als Chris ihre Tussy-Freundinnen in den Wind schoss.

Jenny von Schmidt (li.), Viola Pramls (3.v.re.)
Spendenübergabe nach der letzten Vorstellung
Die überzeugenden Darstellerinnen machten überzeugend klar, was wirklich zählt im Leben, nämlich Menschlichkeit, Zuneigung und Ehrlichkeit, und wie unwichtig der ganze andere aufgeblasene, verlogene Mist ist, der uns täglich um die Ohren weht. Alle Akteurinnen wirkten sehr authentisch in ihren Rollen, was bei jungen Menschen und diesem Thema nicht selbstverständlich ist. Nach dem Ende der Aufführung wurden viele Fragen des interessierten Publikums von den Darstellerinnen beantwortet. Man sammelte auch in allen Vorstellungen für das Kinderhospiz Koblenz und die Elterninitiative Krebskranker Kinder Koblenz e.V., denen am Ende auch die gefüllten Sammelbüchsen überreicht wurden.