10 Mai 2017

Kleiner Nachtisch

Irgendwie hab ich das Abendessen heut ganz vergessen, tut mir sicher auch gut. Aber so ganz ohne, nein, das geht nicht. Im kühlen Schrank der Gelüste strahlt sie mich an, die kleine Glasschale. Mango Passione, uiuiui, hört sich auch noch gesund an.
Auch noch manuell fakturiert, wow!
Mango-Ricotta Cheesecake auf Keksen mit Mangoglasur. Mein Gott, das hört sich an, als könnte es sogar schmecken. Ratz Fatz, Papierhülle ab, Deckel ab und dann genüsslich ein Löffel nach dem andern. Hmmmh, total lecker! Nur zu wenig. Doch was ist das? Da ist schon ein spezieller Geschmack drin, den ich nicht so oft habe. Egal, Hauptsache, es schmeckt. Ein echter Genuss. Moment mal, da wird doch kein Fusel dran sein? Schnell die Papierhülle beäugt, rumgedreht, ah ja, da steht jedes Mikrogramm Inhalt namentlich beschrieben:
Milch, Ricotta, Sahne, Kokosöl, Kokosfett, Mangopürree, Maltodextrin, Reismehl, Eier, Maisstärke, Glukose, Xanthan, Pektin, Mono- und Diglyceride, ...............
Himmel, das sind doch nur ein paar Löffel, was da alles drin ist. An der Stelle lese ich nicht mehr weiter, denn es folgen noch einige Zeilen, die mir wohl alle nix sagen. Zwei Löffel weiter schaue ich dann doch nochmal hin, zu markant ist das Aroma. Mir schwant etwas. Und dann lese ich, was ganz am Ende der 10.Zeile steht: Alkohol.
Na, wem wäre es aufgefallen?
Ok, jetzt ist es auch egal. Die drei letzten Löffel genieße ich ohne schlechtes Gewissen. Aber mit der Anmerkung: "Leute, das kann man doch wohl deutlicher rausheben!" und mit der Erkenntnis "Beim nächsten Mal schau ich direkt genauer hin.".
Trotz allem für mich am wichtigsten: Ich komme gut damit klar, es verursacht weder Panik noch Lust auf mehr. Auch wenn mir der Nachgeschmack noch länger erhalten bleibt.

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