21 Januar 2017

Bunt statt braun!

Ein kalter, aber schöner Tag heute in Koblenz. Schön zu erleben, dass mehrere tausend Menschen unterschiedlichster Prägung den Mumm aufbringen, gegen die braunen Hetzer und Hasser in der Rhein-Mosel-Halle und für ein friedliches Miteinander in einem offenen Land Stellung zu beziehen. Gewerkschaften, Parteien, Verbände aller Art hatten zum Mitmachen aufgerufen, viele hatten sich eingefunden und bildeten ein buntes Völkchen.
Sarah und Kids hatten Europas Fahne schön bunt gemacht
Die Redner am überfüllten Hauptbahnhofsplatz hielten sich erfreulich kurz, der Zug durch den Markenbildchenweg über die Mainzer Straße zur Halle der Nationalisten zog sich sehr lang. Vor der Halle dann ein großer Massenchor, der die europäische Hymne "Freude schöner Götterfunken" den Rechtspopulisten mehrfach entgegen sang, das bewegte mich sehr. Mit Frieden und Freude gegen Hass und Hetze. Toll!
Als wir dann am Reichensperger Platz ankamen, hörten wir mit Andrea Nahles die erste Politprominenz, die sich im Wahlkampf mit auf das Trittbrett schwang. Da auch noch Sigmar, der Unsägliche angekündigt war, verkniffen Hilde und ich uns dieses Schauspiel und traten den Heimweg an.
Wie ging das noch in der alten Diebels-Reklame?
Ein schöööner Tag .......

13 Januar 2017

Kreatives Schreiben - Es geht weiter!

Gabriele Keiser
Ab dem 23.1. geht der Schreibkurs in die 3.Runde. In den modernen Schulungsräumen der Andernacher VHS in der Stadthausgalerie kann jeder Interessierte lernen, wie er das, was er immer schon mal schreiben wollte, am besten zu Papier bringt.
Die bekannte Krimiautorin Gabriele Keiser führt die Teilnehmer Schritt für Schritt dahin, eigene Texte zu verfassen. Die letzten Kurzgeschichten in diesem blog sind im vorherigen Kurs entstanden. Auch Tanjas Schmöker-Bucht-Geschichten werden hier im Kurs inspiriert.
Für Interessierte: Es sind noch wenige Plätze frei.

09 Januar 2017

Die närrische Zeit

Karneval steht vor der Tür - und die Reise nach Hamburg ist schon gebucht! Ich bin gerade über die Büttenrede gestolpert, die mir als altem Karnevalisten am besten gefällt. Die wurde glaub ich in einer Kalkofe-Sendung vor vielen Jahren bekannt.

(Narhalla-Marsch)
"Alaaf und Helau! - Seid ihr bereit?
Willkommen zur Beklopptenzeit!
Mer kenne des aus Akte X,
doch Mulder rufe hilft da nix,
des kommt durch Strahle aus dem All,
und plötzlisch ist dann Karneval!
(Tusch)

Uff einen Schlach werd´n alle dämlisch,
denn das befiehlt das Datum nämlisch!
Es ist die Zeit der tollen Tage,
so eine Art Idiotenplage,
eine Verschwörung, blöd zu werden,
die jährlich um sich greift auf Erden.
Ei´ wahre Ausgeburt der Hölle,
und Ausgangspunkt davon ist Kölle!
(Tusch)

Denn dort gibt´s nisch nur RTL,
das Fernseh-Einheitsbrei-Kartell,
sondern aach jede Menge Jecken,
die sisch auf Nasen Pappe stecken,
in Teufelssekten sich gruppieren
danach zum Elferrat formieren
und dann muss selbst das döfste Schwein
dort auf Kommando fröhlisch sein.
(Tusch)

Auf einmal tun in allen Ländern
die Leude sisch ganz schlimm verändern
Sie geh´n sisch hemmungslos besaufe
und fremde Mensche Freibier kaufe
schmeiße sisch Bonbons an die Schädel,
betatsche Jungens und aach Mädel
und tun eim jede, den sie sehen,
ganz fuschtbar uff de Eier gehen!
Sie tun nur noch in Reime spreche
und sind so witzisch, man könnt´ breche,
bewege sisch in Polonäsen,
als trügen sie Gehirnprothesen,
man möschte ihnen - im Vertrauen
- am liebsten in die Fresse hauen!
(Tusch und Konfetti-Kanone)

Doch was soll man dagege mache?
Soll man vielleicht noch drüber lache?
Es hilft kein Schreie und kein Schimpfe,
man kann sisch nich mal gegen impfe,
die Macht der Doofen ist zu staak,
als dass man sisch zu wehr´n vermag!
(kein Tusch)

Am besten ist, man bleibt zu Haus
und sperrt den Wahnsinn aanfach aus.
Man schließt sich ein paar Tage ein
und lässt die Blöden blöde sein!
Der Trick ist, dass man sich verpisst
bis widder Aschermittwoch ist!
Und steht ein Zombie vor der Tür,
mit so ´nem Pappnasengeschwür,
und sagt statt "Hallo" nur "Helau",
dann dreh sie um, die dumme Sau,
und tritt ihr kräftisch in den A.r.s.c.h
und ruf dabei: Narrhalla-Marsch!"
"Vielen Dank ..."
(Tusch, Narhalla-Marsch mit schnellem Weglaufen)


Angeblich wurde diese Büttenrede 1995 in Flörsheim am Main (Karnevalshochburg)gehalten.
Der Redner musste nach dem Vortrag unter Polizeischutz rausgebracht werden und die Sitzung wurde vorzeitig beendet, aber die Rede ist seitdem Kult.