29 Mai 2010

Berlin ist eine Reise wert

Das kann ich nach dem heutigen Tag nur bestätigen. Auch wenn sich auf der Hinfahrt kurz vor Bielefeld jemand dazu genötigt sah, seinem Leben ein Ende zu setzen, indem er sich unserem Zug entgegenstellte. Knappe 2 Stunden später konnten wir die Reise fortsetzen. Das ereignete sich seltsamerweise kurz nachdem Frank und ich beschlossen hatten, die Kulissen des "angeblichen Bielefelder Bahnhofs" zu fotografieren, aber das ist eine andere Geschichte.
Zuvor hatten wir traditionell im Zug gefrühstückt, und hatten dafür traditionell soviel Essbares mitgebracht, dass wir alle Mitreisenden im Zug hätten 1 Woche lang verköstigen können. Kümmerling, Eierlikör, Sekt und ähnliche Mischerzeugnisse sollten erst nach 9 Uhr angepackt werden, aber da war der Kümmerling unglücklicherweise schon leer.
Unsere Leisereiterin Valeska hatte wie immer alles glänzend organisiert und führte uns in Berlin sicher zum Domizil am Wannsee. Nach einer kurzen Erfrischungspause ging's dann umgehend in die City zurück. Ab Bahnhof Zoo in 2 Gruppen mit der 100 bis zum Alex. Von dort zum Hacke'schen Markt, und nach einem gemeinsamen Abendessen beim Barist in den Viaduktbögen machte sich unsere 5er-Clique (Sigi, Eva, Ernesto, Long Mike und ich) auf, das Scheunenviertel jenseits der Oranienburger Straße mit all seinen Höfen und Hinterhöfen zu erkunden. Ein lohnender Rundgang durch ein belebtes Kunst- und Szeneviertel, in dem sogar einige nette Schwalben über den Bordstein segelten. Höhepunkt war für mich die Entdeckung des Zapata-Hofs mit dem Kunsthaus Tacheles, hier wird Kunst gelebt und geatmet.
Hier sieht man einige Bilder aus dem Kunsthof, aber ich konnte nicht ansatzweise erfassen, was hier alles vertreten war. Mitten im Hof Sand, am Rand Bierbrunnen und Künstlerhütten, davor jede Menge Exponate. Auffällig die teilweise riesigen Tiere und Wesen, die komplett aus aus Schrott bestanden. Dazu Musik aus einigen Ecken, alles beleuchtet, und jede Menge Publikum. In einigen Hallen konnte man den Künstlern direkt bei der Arbeit über die Schulter schauen. Das Ganze hat den Charme einer offenen Künstlerkolonie, und machte, gerade im Dunkeln, Lust zum Verweilen.
Nun sind wir zufrieden und müde wieder im Hotel und freuen uns aufs Frühstücksbuffet morgen früh.

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